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Die Genrebezeichnung „Mockumentary“ beschreibt diesen Film nur unzureichend. Eigentlich ist er ein„gefaktes Making-Of“ zu einem Film, der angeblich gerade gedreht wird. Er spielt mit der Grauzone zwischen Dokumentation und Inszenierung, zeigt, was viele immer schon vermuten: wie spontan anmutende Szenen von Filmemachern und „echten Menschen“ in heimlicher Komplizenschaft erst eingeübt und dann vor der Kamera in Szene gesetzt werden.
Gegenstand des Filmes ist das brandenburgische Dorf Päwesin mit seinen Bewohnern, der Pfarrerin, dem Bürgermeister. Im Wirtshaus wird Schach gespielt, die Dorfjugend ist in der Freiwilligen Feuerwehr organisiert. Abends heulen am Dorfplatz die Motoren auf, es wird gefeiert.
Die einzelnen Dorfbewohner sind unterschiedlich am filmischen Experiment beteiligt. Das Grundprinzip ist gleich: Jede Szene besteht aus zwei Elementen, die auch visuell voneinander abgesetzt sind. Die Einstellungen des „finalen Filmes“ sind sendefertig farbkorrigiert, vom Timecode bereinigt und geben keinerlei Hinweise auf die Filmcrew hinter der Kamera preis. Dazwischengeschnitten unterscheiden sich die gefakten Making-of-Aufnahmen der angeblichen Proben durch blasse Farben, Timecode und die im Bild erscheinenden Filmemacher. Man sieht die Jugendlichen ihre Drehbuchtexte lernen, mit der Pfarrerin wird der (in Wirklichkeit längst schon gefilmte) Gottesdienst geplant.
Der Dokumentation des Dorflebens schadet das Spiel mit Wahrheit und Bluff nicht, im Gegenteil. Besonders im Nachstellen zuvor spontan aufgenommener Szenen begegnen sich die Dorfbewohner selbst. Das Erleben der eigenen Person – sonst nur im Moment der Vorführung des fertigen Films möglich – vollzieht sich schon während der Dreharbeiten. Es öffnet sich eine zusätzliche Ebene der Selbstreflexion.
Mockumentary, 2013, 18 Min. Gefördert von der Brandenburgischen Landeszentrale für Politische Bildung und der Gemeinde Päwesin ein Film von Erik Lemke und André Krummel