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Homöopathie unwiderlegt?

Synopsis
Sie haben Medizin studiert, doch ihre Patienten behandeln sie wider den Stand der Wissenschaft. Der Vorwurf der Täuschung steht im Raum. In „Homöopathie unwiderlegt?“ begeben sich einige der bekanntesten Homöopathen auf abenteuerliche Erklärungswege, um die Gültigkeit der beliebten Glaubenslehre zu beweisen.
Keine leichte Aufgabe bei Arzneimitteln wie „Nordpol“ oder „Laserstrahlung“, die in Form von Zuckerkügelchen verabreicht werden. Dabei sei die Homöopathie, die oft mit Naturheilkunde verwechselt wird, „eines der beliebtesten Medizin-Systeme weltweit“. So formuliert es Jens Behnke von der Carstens-Stiftung. Nach Investitionen von über 30 Millionen Euro in die Homöopathieforschung steigt der Druck, für wenigstens ein Krankheitsbild nachzuweisen, dass Homöopathika mehr sind als Placebos.
Dr. med. Christine Laschkolnig vertraut lieber der positiven Rückmeldung ihrer Patienten: „Die werfen sich auf den Boden und schreien nach ihren Globuli – Kinder spüren das am Körper ganz klar.“ Ihre Kollegin Dr. med. Maria-Lucia Kaut formuliert es noch griffiger: „Das, was man beobachtet, ist wahr. Punkt!“ Doch wenn alle Homöopathen unterschiedliche Beobachtungen machen und diese für wahr halten, braucht es keine Kritiker mehr, um die Diskussion spannend zu machen.
So ist „Homöopathie unwiderlegt?“ ein Debattenstück ohne Gegner. Die Protagonisten jedenfalls sind argumentativ gerüstet zur Verteidigung. Zu viel steht auf dem Spiel, der eigene Beruf und eine ganze Gedankenwelt.

Regiekommentar
„Homöopathie unwiderlegt?“ ist ein Safe space für Anhänger der Homöopathie, in dem keine Skeptiker von außen das zarte Pflänzchen erster Zweifel am eigenen Tun zertreten. Neben teils verstörenden Kommentaren orthodoxer Jünger des alten Hahnemann – dem Erfinder der Methode – verschafft dieser Raum der Selbstreflexion auch überraschend kritischen Stimmen Gehör. Zuhören, respektvolles Nachfragen und der Verzicht auf Wertung bilden die Basis der Auseinandersetzung. Was bleibt von der Homöopathie, wenn man sie ihrer schönen Bilderwelt beraubt, wenn es plötzlich nicht mehr menschelt in berührend erzählten Schicksalen, die man von einem Dokumentarfilm erwartet?
Die strenge Konzentration auf Sprache und Ausdrucksweise der Protagonisten soll daran erinnern, dass wir als denkende Wesen Betrug erkennen können, auch wenn ihm unser Bauchgefühl noch so gern erliegen will.

Diskursstück, 2021, 86 Min. Produktion/Regie/Kamera/Schnitt: Erik Lemke. Animation: Matthias Daenschel. Musik: Tobias Burkardt. Sprecherin: Cornelia Klauß. Stimme Hahnemann: Richard Hebstreit. Tonpostproduktion: Luis Schöffend. Bildpostproduktion: Erik Wittbusch. Dramaturgische Beratung: Friederike Freier, Andreas Sinakowski. Glotzenoff Filmverleih & Produktion (Leipzig). Festivals: Whistleblower Summit & Film Festival, Washington DC 2021, Hermetic International Film Festival, Venedig 2021, Fraude Film Festival, Amsterdam 2022